Übersicht
3D-GeoSense-System
In der Praxis ist es nicht nur wichtig, die Zustände von Kanalrohren zu erfassen und zu dokumentieren, auch die Lage der Rohre im Erdreich ist von Interesse. Die Rohrverlaufsmessung und die Hydrostatische Höhenmessung sind Instrumente, die entscheidend zu einer qualitativ hochwertigen Inspektion von Grundstücksentwässerungsleitungen beitragen.
Beide Methoden helfen dem Inspekteur, die Information über das Leitungssystem zu vervollständigen und bieten die Möglichkeit der Erstellung eines Lageplans von verzweigten Anschlussnetzen. Durch diesen Plan erhält man zusätzlich zu dem eigentlichen Inspektionsergebnis (Dokumentation von Schäden etc.) einen Plan über den Rohrverlauf durch wenig zusätzlichen Aufwand, da die Messung automatisch parallel zur Inspektion erfolgt. Die Rohrverlaufsmessung mit 3D GeoSense liefert xyz-Koordinaten der Leitungen und damit einen 3D-Plan, wodurch das Auffinden für eventuelle Sanierungsmaßnahmen oder sonstige bauliche Maßnahmen (z. B. Ergänzung von zusätzlichen Leitungen) erleichtert wird. Ergänzend zu einer 3D-GeoSense-Verlaufsmessung kann eine Hydrostatische Höhenmessung durchgeführt werden, die es ermöglicht, die Höhe (z-Koordinate) noch genauer (zentimetergenau) zu ermitteln. Zusätzlich zur Leitungsverlaufsmessung im Hausanschlussbereich kann auch der Verlauf von Hauptkanälen gemessen werden.
Mit Einsatz des IBAK-LISY-3-Systems zur lateralen Inspektion (Satellitensystem und kalibrierter Kamera) erfolgt die Inspektion und Aufzeichnung des Rohrverlaufs in einem Arbeitsgang. Vom Hauptkanal aus ermöglicht das System die Inspektion von Anschlussleitungen ab DN 100. Dabei erfolgt der Vortrieb durch Spülen oder auch ohne Spülen rein durch den mit den Vortriebsrollen geschobenen Schiebestabs des LISY-Systems. Bei der Spülvariante sind Pumpe, Schlauch und Düse (PHOBOS 3D) optimal aufeinander abgestimmt, so dass in Kombination mit der sehr leichten Kamera ein sehr weites Einspülen bei gleichzeitig geringem Wasserbedarf möglich ist.
Sehr viele IBAK Kameras sind inzwischen für die Rohrverlaufsmessung geeignet. So gibt es die Hausanschlusskameras ORION 2.9, ORION 2.8L, NANO, NANO L und POLARIS sowie beispielsweise die Hauptkanalkamera ORPHEUS 2/3 als 3D-Versionen, die dann mit Hilfe des zusätzlich benötigten Equipments (z. B. Software, DEIMOS/PHOBOS) den Rohrverlauf messen.
Das IBAK-System zur Verlaufsmessung verwendet einen in die Kameras integrierten präzisen vorkalibrierten Sensor. Bei dem Sensor handelt es sich um eine besonders kleine platzsparende Version, die vor der Verwendung kalibriert wird. Dieses Kalibrieren und ein Kompensationsverfahren zum Ausblenden eindeutiger systematischer Sensorfehler verhelfen dazu, den Verlauf des Leitungsnetzes sehr präzise darzustellen. Der sukzessive Aufbau des Leitungsnetzes kann in Echtzeit am Monitor mitverfolgt werden. Der Bediener kann wählen, ob während der Vor- oder Rückwärtsbewegung der Kamera gemessen werden soll. Bei der Verlaufsmessung im Hauptkanal ist ein konventionelles IBAK-System lediglich mit der entsprechenden IBAK-Software und einer Kamera auszustatten, die einen vorkalibrierten Sensor enthält. Während der Inspektion des Sammlers können so auch ohne zusätzlichen Aufwand die xyz-Koordinaten ermittelt und der tatsächliche Rohrverlauf im Plan dargestellt werden. Unterstützt wird die 3D-GeoSense-Messung, also die Ermittlung der xyz-Koordinaten, durch das von IBAK entwickelte Verfahren zur Hydrostatischen Höhenmessung im verzweigten Leitungsnetz. Sie dient der Bestimmung von Höhendifferenzen bzw. der Bestimmung von Sohlhöhen in Haupt- und Nebenkanälen. Mit Hilfe dieser Methode wird die Höhe von Rohrnetzen (z-Achse) zentimetergenau vermessen. Die Ergänzung des 3D-GeoSense um die Hydrostatische Höhenmessung empfiehlt sich also immer, wenn die Höhe des Rohrverlaufs ein entscheidender Bestandteil der Inspektionsergebnisse ist.
Um die mit der Kamera erfassten Daten zweckmäßig weiterverarbeiten zu können, wird die Hardware durch spezielle Software-Tools unterstützt. Mit Hilfe von IKAS evolution können die 3D-Sensor-Messdaten (xyzKoordinaten) vollautomatisch erfasst werden. Dies geschieht in einem Arbeitsschritt mit der TV-Inspektion. IKAS evolution ermöglicht zudem eine Echtzeitdarstellung des gemessenen Rohrverlaufs während der TV-Befahrung in einer Netzgrafik*. Kartenmaterial (z.B. ein Hausgrundriss) kann in die Software eingelesen und auf die benötigte Größe angepasst werden, so dass der entstehende Leitungsverlauf direkt auf dem Plan erscheint. Der Rohrverlauf wird mit dreidimensionalen Koordinaten eindeutig geografisch (georeferenziert) gespeichert, so dass jederzeit nachvollzogen werden kann, an welcher räumlichen Position sich der Rohrverlauf auf der Erde befindet. Der entstandene Lageplan kann einfach in alle unterstützten Kanaldatenformaten exportiert werden**. Eine Anpassung an genau definierte Lage-Koordinaten, sogenannte Geo-Fixpunkte, kann mit den Assistentenfunktionen der Software erfolgen*. IKAS evolution unterstützt zudem das Erfassen der Höhen-Messdaten, die mit Hilfe der Hydrostatischen Höhenmessung halbautomatisch ermittelt werden. Die Erfassung dieser Werte erfolgt wie bei der Verlaufsmessung mit 3D-GeoSense ebenfalls in einem Arbeitsschritt mit der TV-Inspektion. Die Auswertung und Anpassung der Höhen-Fixpunkte erfolgt im IKAS evolution mit der Assistentenfunktion*.
* IKAS evolution MAP Route Assistenten zwingend erforderlich!
** Abhängig vom verwendeter IKAS evoution Kanalschnittstelle
Weitere Informationen zu IKAS evolution finden Sie in unter „IKAS evolution“