Komfortable Kanalrohrinspektion auf der A8

Eine Spezialanfertigung erleichtert die Inspektion hinter Schutzplanken an Autobahnen.

Beteiligte Systeme und Technologien

Auftrag

Im Frühjahr 2012 hat der Ausbau der 22,6 km langen Strecke der A 8 zwischen Ulm-West und Hohenstadt begonnen. Der Verkehr soll in diesem Streckenabschnitt voraussichtlich bis Ende 2018 auf sechs Spuren rollen. Das von den Fahrbahnen anfallende Niederschlagswasser ist stark belastetet und wurde bisher über die Böschung versickert. Zum Schutz von Grundwasser und Boden werden bei den Bauarbeiten die Autobahn und die Böschungsbereiche nach unten abgedichtet. Sämtliches Oberflächenwasser wird gefasst und in eine Reihe von acht Rückhaltebecken geleitet, in denen das Niederschlagswasser gereinigt wird. Im Rahmen dieser umfangreichen Baumaßnahme sollten hier die Rohrleitungen entlang der Straßenführung untersucht werden.

Herausforderung

Ein Auftrag, bei dem Martin Eisenring seine Hebevorrichtung zur Überwindung von Beton-Mittelstreifen oder Stahl-Leitplanken anwenden konnte.

Lösung

Bei der Neuanschaffung von Kanal Eisenring handelt es sich um einen nach den Wünschen von Martin Eisenring ausgebauten Mercedes-Benz Atego mit einem 6 m Kofferaufbau und einem Radstand von 4160 mm. Seine 12 Tonnen Gesamtgewicht sind sportlich motorisiert: Der 6-Zylinder-Reihenmotor mit 272PS erfüllt die Euro VI-Abgasnorm. Seit Mitte September 2014 ist der kräftige Diesel im Einsatz und rückt fortan täglich aus, um vielseitige Aufträge von der Dichtheitsprüfung von Schächten, Haltungen und Muffen bis zur Inspektion von schwer zugänglichen Haltungen und Leitungen in den Nennweiten von DN 100 bis DN 1600 abzuwickeln.

Neben den technischen IBAK-Systemkomponenten zur Kanalrohrinspektion und Dichtheitsprüfung wurde der Wagen mit einer Hebevorrichtung für die Inspektion hinter Schutzplanken an Autobahnen ausgestattet. Die Sonderanfertigung setzte IBAK in Kooperation mit einem Karosserie- und Fahrzeugbauer um. Mit einer Auslegerlänge von 2 m und einer Tragkraft von bis zu 150 kg ist der Lastarm eine praxisorientierte Konstruktion, um Kamera und Fahrwagen über die vorwiegend 75 cm hohen Leitschienen zu heben. Die Hebevorrichtung aus Stahl-Rechteckprofilen kann sowohl links- als auch rechtsseitig im Aufbauheck befestigt werden. Über eine Laufschiene kann der Abstand des Seilzugs vom Fahrzeug mit einem 15 m langen und 5 mm starken Drahtseil flexibel eingestellt werden.

Sämtliche Lösungen sind für die täglichen Arbeitsanforderungen und einen langlebigen und wirtschaftlichen Einsatz konzipiert.

Ergebnis

Es ist Samstagabend, der letzte von drei Einsatztagen, die für die Bearbeitung des Auftrages auf der A8 eingeplant waren. Martin Eisenring ist zufrieden mit dem Verlauf der Inspektion auf dem noch nicht freigegebenen Abschnitt zwischen Merklingen und Dornstadt. Dort untersuchte er das 4,8 km lange Leitungsnetz, das bei der Nennweite DN 300 beginnt und bei DN 800 endet. Dazu wurde ca. jeder 6. Schacht angefahren, um die Dreh-, Schwenk- und Neigekamera IBAK ARGUS 5 mit Kamerafahrwagen in das Kanalrohr einzubringen. Der kraftvolle Antrieb des leistungsfähigen IBAK Kamerafahrwagens T 86 ermöglicht Rohrbefahrungen auch über große Distanzen. „Wir konnten die gesamte Kabellänge der KW 505 ausnutzen. Nach 500m wurde der Fahrwagen im Schacht abgesetzt und nur das Kabel zurückgezogen. Das sparte Zeit!“, erläutert Martin Eisenring. Durch den ROTAX-Mechanismus bleibt das Kamerabild bei der IBAK ARGUS 5 selbst beim Verschwenken bzw. Drehen und Neigen des Kamerakopfes stets aufrecht und lagerichtig, sodass der Betrachter sich problemlos orientieren kann.

Während der sechsspurige Ausbau der Bundesautobahn weitergeht, ist der Inspektionsauftrag vor Ort erledigt. Bereits 600 Betriebsstunden Kanalinspektion hat der LKW erfolgreich gemeistert. „Seit der Abholung Mitte September ist das Fahrzeug jeden Tag im Einsatz.“, führt Martin Eisenring aus. Für das erfolgreiche Familienunternehmen hat sich die Neuanschaffung bereits bewährt, sodass ein weiteres Fahrzeug mit dieser Ausstattung in Planung ist. Zur Optimierung der Arbeitsabläufe wird Martin Eisenring gewiss wieder eine neue Idee für ein „Fahrzeugtuning“ im Kopf haben.

Unternehmensvorstellung

Gegründet wurde das Unternehmen 1961 von Stefan Eisenring, dem Vater des heutigen Geschäftsführers Martin Eisenring. Seit 1992 führt er das auf Rohr- und Kanalreinigung sowie Inspektion spezialisierte Unternehmen unter dem Namen Kanal Eisenring in Sontheim an der Brenz am Rande der Schwäbischen Alb. Arbeitsgrundlage bilden die Hochdruckspülwagen, kombinierten Saug- und Spülfahrzeuge mit Wasserrückgewinnung sowie Kanalinspektionsfahrzeuge und Hochleistungstrockensauger, die alle im auffälligen Pink lackiert sind. Nicht nur der Fuhrpark ist stetig gewachsen, sondern auch das damit verbundene Dienstleistungsangebot wurde fortwährend ausgebaut.

Der Anwenderbericht zum Download